Checkliste
für Immobilien ab 1900 mit allen positiven und negativen Eigenschaften, wie Bausubstanz, Bautechnik und Energiebedarf.
Gebäude ab 1900
Palais + Villen
Für die gehobenen Stände stand im Vordergrund die
Ästhethik und Repräsentation durch großzügige
Raumaufteilung
und kunsthandwerkliche Fassaden
Bauernhäuser
Die Kleinbauern wohnten mit Kuh und Schwein unter einem Dach
- >> schlechte Bausubstanz!
Handwerkerhaus
Für die niedrigen und ärmeren Schichten, dazu
gehörten damals auch die Handwerker und wohnten in
zweckbestimmten
ganz bescheidenen Häusern
- >> schlechte Bausubstanz!
Schwachstellen oder auch sogenannte
Wärmebrücken
Schwachstellen sind hier vor allem die konstrutiven Bauteile wie:
- Keller oder Fundamente aus Bruchstein
- Vollziegelmauerwerk
- Fehlende Kellerabdichtung
- Fehlende Querschnittsabdichtung
- Verrostete Stahlträger in Kellerdecken und Decken
- Vermoderte Holzbalken in Geschoßdecken
- Geschoßtreppen oft sehr steil.
Die Technischen Anlagen, wie Heizung, Wasser, Abwasser,
Elektroinstallation, Wärmeschutz, Schallschutz und
Kellerabdichtung spielten praktisch keine Rolle. Auch wenn sie
irgendwann und irgendwie renoviert worden sind,
entsprechen sie meist nicht mehr der heutigen Technik, insbesondere Heizkörper und Kesselanlage.
Sanierungsempfehlungen ab 1900
Palais + Villen
Die Gebäude der vermögenden Stände sind empfehlenswert für eine Sanierung auch wenn die kunsthandwerklichen Fassaden oft unter Denkmalschutz stehen. Die gesamte Sanierung kann von innen heraus zum Niedrigenergiehaus saniert werden. Durch die großzügige Bauweise kann eine lückenlose Wärmedämmung von innen eingebaut werden.
Bauernhäuser
Bauernkate von 1900 umgebaut
1972 . Schon damals konnte man wärmedämmend renovieren.
Die Sanierung von Bauernhäuser ist allerdings mehr was für Liebhaber. Die Innenwände bestehen meist aus Fachwerk und das muss vollständig entkernt werden, da der untere Bereich meist total verrottet ist. Der Dachstuhl auch wenn er einen guten Eindruck macht, ist meist im Traufenbereich vermodert.
Meist bleibt nicht mehr als das Außenmauerwerk stehen. Das Außenmauerwerk muß aber gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Wärmegedämmt werden. Hier ist nicht die Wärmrdämmung die außen aufgbebracht wird, hier ist die Wärmebrücke zwischen Mauerwerk und Fundament gemeint.
Handwerkerhäuser
Diese bescheidenen Obdache für die ärmeren Schichten sind selten emfehlenswert.
Auch renovierte Gebäude weisen soviel Mängel auf, weil nur oberflägig renoviert worden ist. Mit den üblichen Sanierungen,wie Fenstertausch, Fassadendämmung, Dachdämmung und Kesseltausch beseitigen Sie nicht die Feuchtigkeitsschäden und Wärmebrücken des Vollziegelmauerwerkes. Hier müssen Sie an die Grundsubstanz heranzugehen und da anfangen zu sanieren. Alles andere ist Makulatur.
Sanierungsmaßnahmen weisen oft
gesundheitsgefährende Baustoffe auf.
Verarbeitung von asbesthaltigen Baustoffen, wie Dachplatten oder Fassadenplatten
Verarbeitung von Mineralwolle, deren Faserlängen zu klein sind
Verarbeitung von gesundheitsschädlichen Holzschutzmitteln zur Behandlung von Holzverkleidungen.
Verarbeitung von formaldehydhaltigen Holzbaustoffen.
Inwieweit diese Baustoffe noch eingebaut worden sind, das lässt nur sehr schwer nachprüfen, wenn keine Unterlagen mehr vorhanden sind.
Heizungenergiebedarf
Der Verbrauch eines unsanierten Altbaues kann bei 360 bis 440 kWh/qm Jahr (beheizter Wohnfläche) liegen.
Als Niedrigenergiehaus müssen Sie mit 30 bis 70 kWh/qm und Jahr auskommen.
Wärmebrücken kann man sich bei diesem Verbrauch nicht mehr leisten. |